Folgt mir, Freunde, nicht verweilen |
darf das Herz, das Antwort sucht, |
zum Gebot sei uns die Stimme, |
die zu uns ins Dunkel ruft. |
Brechen ab sollt ihr die Brücken |
hinter euch, denn nicht zurück |
führt euch jene lange Straße, |
die wir messen Stück um Stück. |
Doch nur wen‘ge sind ersehen, |
hört der Warnung Wort beizeiten: |
Dieser Weg wird euch der schwerste, |
den gemeinsam wir beschreiten: |
Unsagbar und ohne Namen |
ist das Leid, das euer wird, |
Keuchen, Röcheln als Gefährten, |
unentrinnbar eingeschirrt, |
werd‘t ihr schrei‘n unmenschlich‘ Schreie, |
nur vor Schmerz und nicht vor Lust, |
und wenn euch die Kräfte schwinden, |
stärkt euch keiner Mutter Brust; |
durch die Hölle führt der Weg euch, |
einsam steht im Feuer ihr, |
Zweifel, stärker noch als Hoffnung, |
hämmern Einlaß an der Tür |
eurer Zuversicht, und oftmals |
wird der Wunsch Gebet euch sein, |
daß euch Umkehr doch sei möglich, |
daß nicht länger eu‘r Gebein |
sei der Schwarzen Mühle Futter; |
Aug‘ in Aug‘ steht ihr dem Grau‘n, |
das euch Stunden, Tage, Jahre |
ohn‘ Erbarmen wird behau‘n |
als den Stein; ihr seid das Eisen, |
euch schmiedet die Urgewalt, |
Purgatorium ohne Ende, |
bis ihr endlich habt Gestalt, |
bis ihr endlich könnt bestehen |
vor dem einen Auge letzt, |
das euch faßt und zur Erlösung |
dann mit seiner Träne netzt. |
Und dann werdet ihr vernehmen |
jenen Gruß der kleinen Schar, |
die den Pfad vor euch gegangen, |
deren Weg euch Leitspur war. |
Aufgenomm‘ne ihrer Mitte, |
seid ihr Adler dann und Taube, |
und ihr werdet niedersinken: |
Ja, Allmacht, es sei – ich glaube. |
1984 |
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