Aus versunk‘nen Zeiten rufst du, |
Diotima, Lichtgestalt, |
Engel der verlor‘nen Seelen, |
die an dir nur finden Halt. |
Ach, wie glücklich muß gewesen |
sein der, der dich einstmals fand, |
selbst im Angesicht des Todes |
nicht ließ ab von deiner Hand, |
von dem Band, das, unzerreißbar, |
du geknüpft aus Goldgestirn, |
um aus dunkelsten Verliesen |
ihn ins hellste Licht zu führ‘n, |
ihn zu führ‘n auf höchste Höhen, |
da kein Mensch mehr Zutritt hat, |
und im Angesicht der Götter |
schlugst du auf die Lagerstatt |
eurer Liebe, daß auf immer |
kein Glück höher ewiglich: |
Diotima, tiefst Ersehnte |
– wo nur, sag‘, wo find‘ ich dich? |
1989 |
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